Am letzten Donnerstag im Monat April fuhren 23 Heinlochrundler zu einem Informationsbesuch bei der ESA nach Darmstadt. Pünktlich um 9.30 Uhr wurde die Gruppe von dem Sohn eines Gruppenmitglieds und in Kieselbronn aufgewachsenen, langjährig leitenden Mitarbeiter der ESA, Andreas Ottenbacher, begrüßt.

Die sehr interessante und höchst informative Führung begann mit einem Rundgang durch das Gelände der ESA. Hier befand sich die Gruppe plötzlich nicht mehr in Deutschland, sondern auf neutralem Boden.  Während des Rundganges gab es einzelne Modelle von insgesamt über 85 Satelliten-Modellen, die die ESA bisher erfolgreich gestartet hat, zu bestaunen. Lange und ausführlich erklärte Andreas O. am Zwillingsmodell der „ROSETTA“, deren Aufgaben, wie z.B. die erste Landung auf der Oberfläche eines Asteroiden, in einer Entfernung von 805 Millionen Kilometer zur Erde. Am 1:10 Modell der „ARIANE 6“ gab es ebenfalls viele Informationen über den Startplatz Französisch-Guayana und zur Rakete selbst.

Das Highlight der ganzen Besichtigung war aber der Blick in das European Space Operations Centre der ESA kurz: „ESOC“ genannt. Von hier aus steuern und kontrollieren hochspezialisierte Teams die Raumfahrzeuge / Satelliten und betreuen das weltweite Netz der „ESA“ Bodenstationen. Zum Zeitpunkt des Besuches der Heinlochrundler waren die Mitarbeiter in der heißen Phase des für den 29.4.25 um 11.15 Uhr geplanten Starts der „Biomass“, eine Earth Explorer-Forschungsmission der ESA. Zu diesem Zeitpunkt sind eigentlich keine Blicke mehr ins Kontrollzentrum für Außenstehende möglich. Der ehemaliger „Kieselbronner“ machte es für die Heinlochrundler aber möglich. Auf ganz vielen großen und kleinen Monitoren mit größtenteils farbigen Kacheln werden mehr als 20.000 Steuerparameter überwacht. Diese Kacheln müssen zum Zeitpunkt des Starts alle „Grün“ aufleuchten. Andreas O. erläuterte sehr engagiert die Aufgaben dieser Weltraummission, wie z.B., dass Biomass unter anderem mit einem innovativen Instrument in Baumkronen von Wäldern eindringen kann, um die Baumstämme und Äste zu messen um die Kohlenstoffvorräte und -flüsse in Wäldern, welche durch Landnutzungsänderungen, Waldschädigungen und Waldneuwuchs beeinflusst werden, genau zu bewerten.

Zum Abschluss der Tour durch das Weltall ging es dann noch zum interessanten Thema „Weltraummüll“. Auch hierzu erfuhren die Kieselbronner viele Details und Zahlen, z.B., dass heute täglich mehr als 3 intakte Satelliten oder Raketenkörper in die Erdatmosphäre eintreten. Die Zahl der Weltraumschrottobjekte mit einer Größe von mehr als 10 ccm liegt bei über 50.000. Die Einhaltung der Standards zur Eindämmung von Weltraummüll verbessert sich im Laufe der Jahre nur langsam, insbesondere im kommerziellen Sektor. 

Nach nahezu 4 Stunden gespickt mit vielen Daten und Fakten bedankte sich der Chef der Heinlochrunde Hans-Jürgen Tannert, bei einem etwas späten Mittagessen, jetzt wieder auf deutschem Boden, bei Andreas Ottenbacher für die super Führung. Alle die dabei waren, werden diese 4 Stunden bei der ESA nie vergessen.

Die Kieselbronner bestaunen das Modell der ARIANE 6
Andreas O. erklärt am Modell den Satellit Copernikus