In diesem Jahr führte Wanderwart Lutz Augenstein 15 Wanderer/Innen für vier ganze Tage in die Berge. Das Ziel der Gruppe war das Gelände um die Sulzfluh (2818m) im Bereich Vorarlberg / Rätikon.

Los ging es am Samstagmorgen mit der Anfahrt nach Tschagguns / Latschau im Montafon. Ausgangspunkt war der Parkplatz an der Talstation der Golmerbahn. Um das Panorama besser genießen zu können gönnten wir uns eine Bergfahrt zum Grüneck.

Jetzt wurde es ernst. Bei leicht bedecktem Himmel wanderten wir bergauf und bergab immer auf dem Grat entlang in einer großen Schleife, bis wir schließlich die Geißspitze (2334m) erreichten. Von hier aus konnten wir bereits im Tal unser erstes Nachtquartier sehen, die Lindauer Hütte (1744m). Zuvor mussten wir in Serpentinen noch ca. 600 Höhenmeter absteigen.

Auf der Hütte angekommen, durften wir noch zünftiger Musik lauschen und uns bei Kaffee und Kuchen erholen.Nach Bezug unserer Lager ließen wir den Abend bei gutem Essen in gemütlicher Runde ausklingen.

Nach einem Hüttenfrühstück brachen wir zu unserer zweiten Etappe auf. Der Weg führte uns steil nach oben zum Drusentor, einem Bergsattel, dem Übergang in die Schweiz. Ein Teil der Gruppe versuchte währenddessen die „Drei Türme“ zu besteigen, musste aber leider ihr Vorhaben wegen schlechter Sicht und Hagelschauern abbrechen.

Den restlichen Weg zur Schweizer Carschinahütte wanderten wir im Regen. Da sich am Nachmittag Sonne, Nebel und Regengüsse abwechselten, verbrachte ein Teil die Zeit in der Gaststube und der Rest holte den versäumten Schlaf nach.

Unser 4-Gänge-Menü am Abend nahmen wir unter geschirrsparenden Maßnahmen ein, d.h. ein Teller pro Person für alle Gänge. Am nächsten Morgen erwartete uns leckeres frischgebackenes Brot zum Frühstück, das der Hüttenwirt mit einem Schweizer Präzisionsmesser in gut zweidaumenbreite Scheiben schnitt.

Heute stand nun als Höhepunkt der Wanderung die Besteigung der Sulzfluh an. Von der Carschinahütte aus zog sich der Weg um das Sulzfluhmassiv herum bis zu einem Anstieg, der durch lange Ketten gesichert war. Nachdem wir diese erste Anhöhe erklommen hatten, zog sich der Weg ziemlich steil auf purem Geröll der Sulzfluh entgegen.

Unterhalb des nahen Gipfels mussten wir unsere warmen Jacken auspacken, da es ziemlich kalt wurde in dieser Höhe. Auf dem Gipfel angekommen bot sich uns eine unbeschreibliche Fernsicht: ein 360°-Panorama und teilweise schneebedeckte Berge, soweit das Auge reichte. Sagenhaft, diese Bergwelt!

Nach dem Abstieg führte uns der Weg über von Gletschern sauber geschliffenen Felsplatten über ein Hochplateau zur Tilisunahütte (2211m) zurück nach Österreich. Hier verbrachten wir einen netten Hüttenabend bei leckerem Essen und einer üppigen Käseplatte, die auf einem urigen Holzbrett serviert wurde ( Wir danken dem edlen Spender) und etlichen Gläschen Weiß- und Rotwein.

Bei Einbruch der Dämmerung bot sich uns noch ein besonderes Naturschauspiel: Die Sonne ließ die nahen und fernen Berggipfel erglühen. Am nächsten Morgen schien ebenfalls die Sonne und wir verabschiedeten uns von der Tilisunahütte.

Auf dem Rückweg nach Latschau teilte sich die Gruppe: einige Unentwegte bestiegen noch die Mittagsspitze (2168m), während die restlichen Wanderer bereits auf dem Weg ins Tal waren. Auf der Alpilaalpe (1668m) wurde noch frische Milch getrunken und Bergkäse erstanden, bevor der Weg uns endgültig ins Tal zurückführte.

Unser besonderer Dank gilt unserem Wanderführer Lutz Augenstein für die Planung, Ausarbeitung und Durchführung dieser aufregenden Wanderung und allen, die an schwierigen Passagen ein Auge auf uns hatten und zum Gelingen dieser Wanderung beigetragen haben.

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